Skip to main content

Der Anfang ist geschafft. Am 20.7.2023 haben wir die HNO-Sektion des CMCH („Centre Médical Charlemagne“) eröffnet. Das Ziel ist eine Sensibilisierung der Bevölkerung bezüglich von HNO-Erkrankungen und kindliche Hörstörungen.

Die HNO-Untersuchungseinheit gehörte meinem Vorgänger Dr. Radermacher, der viele Jahre lang liebevoll und sorgsam mit seinen Geräten umgegangen ist und mir somit die Möglichkeit gegeben hat, diese in Kamerun einzusetzen.

Durch die Unterstützung diverser Firmen sowie die Großzügigkeit vieler Sponsoren konnten die Sachspenden im Container verschifft und am 08.07.2023 durch den Zoll gebracht werden.

Dann ging ein Wettlauf gegen die Zeit los, denn es waren nur noch 14 Tage bis zum Beginn der Aktion. Eine lokale Medizintechnik-Firma übernahm die Installation aller Geräte, deren Einbindung sich als schwierig erwies. Aber durch unsere Anwesenheit ab dem 18.07.2023 konnte die gesamte Installation abgeschlossen werden.

Die lokalen Medien haben die Bevölkerung über unsere Anwesenheit im CMCH informiert. In den 10 Tagen unserer Aktion (vom 20.07 bis zum 29.07.2023) habe wir 184 Patienten untersucht, 70 davon Kinder.

Unter anderem wurden uns folgende Probleme erneut bewusst: Schwerhörigkeit durch mangelndes Hörscreening nach der Geburt und in der Kindheit sowie die Folgen von schlecht behandelten Mittelohrentzündungen mit Trommelfellperforation.

Zur Diagnostik führten wir Tonaudiogramme, Tympanogramme sowie auch bei Bedarf Otoakustische Emissionen durch.

Die Hirnstamm-Audiometrie (BERA), veraltetes Leihgerät, eine sehr zentrale und wichtige Untersuchung funktionierte leider ab dem zweiten Tag nicht mehr. Dadurch konnten wir viele Kinder nicht endgültig abklären, was wir bei unserem nächsten Einsatz im Oktober 2023 nachholen wollen.

Insbesondere bei den neugeborenen Kindern muss eine gute Abklärung von Hörstörung durchgeführt werden können, um frühzeitig die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können (Chirurgie, Hörgeräteversorgung, Förderschule).

Bezüglich der Horgeräteversorgung besteht einen großen Bedarf um vor allem den Kindern, die keine hörverbessernde Operation bekommen können, eine Chance zu geben etwas hören zu können. Das Zentrum bemüht sich um eine Kooperation mit einem lokalen Hörgeräteakustiker und wir hoffen durch Spenden von Hörgeräten das Leben dieser Kinder zum positiven verändern zu können.

In der Zwischenzeit werden 3 einheimische HNO-Ärzte das Zentrum abwechselnd betreiben. Diese werden im Laufe der Zeit und Einsätze von uns nach unseren Standards sowohl konservativ als auch chirurgisch ausgebildet. Ein Allgemeinarzt vor Ort rundet das medizinische Team ab.

Wir erhoffen durch weitere Spenden die Gerätschaften vervollständigen zu können um uns dann nur noch auf die Durchführung unserer geplanten Operationseinsätze konzentrieren zu können.

Noch mehr dazu auf Facebook